Tessa
Hallo, meine Name ist Tessa, ich bin 15 Jahre alt und ich verbringe mein Auslandsjahr 2010/2011 in Thailand 🙂
Ich wohne in Sukohthai, der alten Hauptstadt von Thailand. Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter („Mae“), dem Gastvater („Baba“), meinen 2 älteren Gastschwestern Ploy (17) und Phet (16) und zu guter Letzt meinem kleinem Gastbruder Phum (4). Meine Gastfamilie hat einen eigenen Airconditionershop, den der Gastvater leitet und die Gastmutter nach der Schule, da sie Englischlehrerin ist, auch mithilft. Meine 2 Schwestern gehen zur Schule und mein Bruder in die Vorschule. Die Gasteltern verlassen morgens um 7 Uhr das Haus und kommen Abends zwischen 19 und 23 Uhr nachhause. Jaaa, so viel arbeiten sie hier! Meine Gastgeschwister sind wie ich von 8 Uhr bis 16.30 Uhr in der Schule. Ich bin danach frei, meine Schwestern haben meistens noch extra class oder sind in ihrem Zimmer und lernen.
Mein Alltag
Ich stehe morgens um 7 Uhr auf, gehe duschen, Schuluniform anziehen, Frühstücken und um 8 Uhr geht es dann mit dem Roller (meine Gastschwester fährt natürlich) in die Schule. Wir haben 2 Schuluniformen. 1. Die normale Uniform besteht aus einem dunkel blauem über die Knie gehendem Rock und einer hellblauen Bluse, dazu weiße Socken und „Ballerinas“. 2. Die Sportuniform besteht aus einer lilanen langen Sporthose und einem lila T-shirt dazu Sportschuhe. Auch wenn die Schuluniform etwas zu warm war, hatte man nicht das Problem “ Oh nein, was soll ich bloß anziehen?! :O“ ;D Zum Frühstück gab es am Anfang ungetoastetes Toastbrot mit Marmelade und dazu fertig Kaba, aber nach 2 Wochen gab es dann immer Reis mit Fleisch. Meistens mit gebratenem Schweinefleisch oder frittiertem Hühnchen. Die Schule war nur 5 Minuten entfernt, aber wir kamen fast jeden Tag zu spät und mussten dann immer schnell zur Morgenzeremonie rennen. Dort waren alle Schüler nach Klassen geordnet in Reih und Glied aufgestellt. Als erstes hat man die Nationalhymne gesungen, dann gebetet und danach wurde das Schullied gesungen. Dann hat der Lehrer auf der stage angefangen zu reden. Dem schenkte aber niemand wirklich seine Aufmerksamkeit sondern man machte Hausis oder redete. Danach begann der Unterricht. Anfangs war es sehr schwierig da die Klassen sehr groß sind, ca. 50 Schüler und die Klassenräume nicht viel größer als in Deutschland. Dazu war es immer noch sehr laut und in den Freistunden die ich hatte, verbrachte ich oft im „Foreigner Apartment“ bei den Englischsprachigen Lehren. Dort wurde ich immer mit reichlich Essen versorgt 😉 In der Mittagspause gingen wir immer in der Cafeteria essen. Dort waren ganz viele verschiedene Stände. Die meisten boten Reis mit Fleisch, Nudelsuppe und Getränke an. Man konnte auch viele Süßigkeiten kaufen 😉 Nach der Schule war ich dann meistens zuhause und war am PC, hab gelesen oder habe anfangs etwas mit einer anderen brasilianischen Austauschschülerin gemacht, die aber nur 4 Monate hier war.
Herbstferien (Oktober)
In den 2-wöchigen Herbstferien hatte ich schon Schiss, dass ich viel Langeweile haben werde, da meine Gastfamilie keine Zeit hatte etwas mit mir zumachen und das heißen würde, dass ich die ganze Zeit alleine daheim gewesen wäre. Zum Glück hat AFS Thailand uns ein Camp genehmigt, das von einer Gastschwester eines Italieners organisiert wurde. Es war in Rayong am Strand für 2 Wochen. Wir waren ca. 30 Austauschschüler und wir haben uns alle gefreut die anderen wiederzusehen und zusammen die Ferien zu genießen. Wir haben viel unternommen, am besten hat mir der Tagesausflug zu der Insel Koh Samed gefallen. Es war wie im Paradies: Weißer Strand und blaues Meer 🙂 leider etwas zu viele Touristen und überteuerte Preise 😀
Weihnachten
Man sagt ja dass Weihnachten die schwierigste Zeit, während des Auslandsjahres werden soll. Das war bei mir zum Glück nicht der Fall. 2 deutsche Freundinnen waren bei mir. Tagsüber waren wir Eis essen und Abends mit meiner Gastmutter und den 2 Schwestern grillen und Elefanten streicheln. Abends haben wir uns Punsch gemacht und dazu die Lebkuchen und den Spekulatius vom Weihnachtspaket gegessen 🙂 Wer kann schon behaupten an Weihnachten gegrillt und Elefanten gestreichelt zu haben?! 🙂
Silvester
An Silvester war ich für eine Nacht bei einer Freundin. Eigentlich wohnt diese nur 4 Stunden entfernt aber da die Busse alle Verspätung hatten und ich einen Anschlussbus verpasst habe war ich um 22 Uhr Abends erst bei ihr. Dort haben wir mit der Gastfamilie zusammen gegessen und kurz vor 12 sind dann alle Thais ins Bett, was uns sehr verwundert hat. Dann war es 0 Uhr und wir waren etwas traurig, dass niemand da war. Als wir dann ins Bett wollten musste ich feststellen dass sie Katzen haben und ich eine Allergie.. das restliche Silvester sah dann so aus, dass meine Freundin und ich bis morgens um 6 Uhr draußen saßen und gewartet haben, bis ich wieder heimfahren kann, da ich nicht ins Haus konnte. Es war zwar doof aber im Nachhinein müssen wir immer drüber lachen 😀
AFS „Midstay“ Camp und Independenttravel
Vom 23-27 Februar hatten wir das etwas verspätete Midstay Camp in Chiang Mai im Norden Thailands. Wir hatten ein tolles Programm und haben uns gefreut alle anderen wiederzusehen. Tempel Besichtigung, Elefantenreiten, Floßfahren und Oxenkarren fahren, alles war dabei und wir hatten super schöne Tage 🙂 Danach haben eine Freundin und ich 4 Tage lang Independenttravel (Reisen ohne AFS) gemacht. Am ersten Tag haben wir eine Fahrradtour gemacht und hatten einen mega Sonnenbrand und am zweiten Tag hatten wir eine kleine „Lebensmittelvergiftung“. Wir 2 hingen die ganze Nacht über der Kloschüssel und mussten uns übergeben. Für den nächsten Tag hatten wir eine Sightseeingtour mit einer Gruppe geplant und schon bezahlt, das konnten wir leider nicht machen und sind dann auch schon früher wieder zurück zu der Gastfamilie. Auch jetzt können wir wieder nur darüber lachen, was passiert ist 😀
Jetzt habe ich nur noch 2 Monate und 2 Wochen (alles Ferien :)), dann ist mein Auslandsjahr rum. Ich werde noch eine Woche Independenttravel in Chiang Rai machen und einen Massagekurs. Die Zeit rast und alles was bis jetzt war, war wunderschön und ich genieße jetzt noch die letzten Monate ! 🙂 Ich würde jeder Zeit wieder ein Auslandsjahr machen 🙂