Judith Ebert
Es weihnachtet sehr! Auch hier in Norwegen wurde ich nicht vor dem Weihnachtsstress verschont. In der Schule hatten wir Tentamen (kleine Examen wo halbjährlich der ganze Stoff des Schuljahres abgefragt wird) und sonst hatte ich noch 2 Jahresabschlussfeiern. Eine vom Turnen und die andere vom Chor in dem ich war. Dies war natürlich mit einigen Extraproben verbunden. Am Freitag, den 22.12.2000 war ich noch gar nicht so richtig auf Weihnachten eingestellt, denn es hat noch nichtmal geschneit gehabt. Das war schon sehr deprimierend. Geht man nach Norwegen und denkt man erlebt einen ordentlich kalten und schneereichten Winter und dann das. Aber immerhin wurde es dann so kalt, dass überall Eiskristalle schimmerten was dann auch eine sehr gemütliche Weihnachtsstimmung auftat.(->kleine Entschädigung für den Schnee der nicht da war). Am 23.12.200 war dann Grossputz angesagt. Wir haben alles was irgendwie im Huas zu verschieben war geputzt. Zum Mittagessen gab es dann Milchreis. Dies ist traditionelles lille julaften (Vorweihnachtstag) Essen. Aber nicht gewöhnlichen Milchreis sondern mit versteckter Mandel. Und der wo dann die Mandel bekommt hat als Geschenk dann ein Marzipanschwein bekommen. Ich habe meine Gastgeschwister noch nie so viel Essen sehen. Und wei es der Zufall wollte habe ich in diesem Jahr die Mandel erwischt und es erst dann gesagt als mein Bruder schon 4 mal nachgeschöpft hatte und schon langsam blass um die Nase wurde. In der Nacht zum 24. Dezember haben wir dann einen Weihnachtssocken an die Tür gehängt und am nächsten Tag war er voll mit Süßigkeiten. An Heilig Abend gingen wir dann um 15.00 Uhr in die Kirche (das einzigste mal im ganzen Jahr). Am Abend bekamen wir dan Besuch von der ganzen Verwandtschaft. Zum Essen gab es (auch typisch norwegisch) Ribben, Weißwurst (=julepölse) und viel Speck mit Sauerkraut (das man aber eher mit dem deutschen Blaukraut vergleichen könnte), Roßenkohl und natürlich Kartoffeln.Dann haben wir kurz ein paar Weihnachtslieder gesungen bis dann der Weihnachtsmann vorbeikam und aus seinem Sack für jeden ein Geschenk holte. Dann wurden noch die restlichen Päckchen verteilt. Als dann alle Geschenke verteilt waren durften wir sie der Reihe anch eins nach dem anderen aufmachen. Danach gab es dann noch Kaffee und Kuchen (Kransekake mit Knallbonbons und witzigen Sprüchen drin). Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag haben wir dann außer nichtstun noch gegessen und Spaziergänge gemacht. Am 2. Weihnachtsfeiertag kam dann auch endlich der langersehnte Schneee. Und das nicht gerade wenig. Ich habe mich anfangs noch freiwillig gemeldet Schnee zu schippen aber als es dann gar nicht mehr aufhören wollte wurde mir es dann doch zu doof. In den Ferien hab ich dann auch noch gelernt „Sprak“ zu fahren. Das ist ein Schlitten zum stehen und anschucken der Kuven unten hat und das als beliebtes Fortbewegungsmittel für Fußgänger bei Glatteis genutzt wurde. Damit konnte man dann ohne Probleme die Strasse überqueren. Aber wehe es war mal eine Stelle die nicht ganz vereist war, dann hat der Spark sofort gebremst und man hat einen etwas unsanften Stolperer nach vorne gemacht. Außerdem war das auf Dauer ganz schön anstrengend. Aber zum Abschluss kann ich noch sagen, dass ich dieses Weihnachtsfest bestimmt noch lange in Guter Erinnerung haben werde wie auch das ganze Jahr.